Wozu braucht man eigentlich einen Verlag?

Die Frage klingt provokativ, aber sie ist berechtigt: Wozu brauche ich als Autor eigentlich noch einen Verlag? Die beiden Bücher auf der rechten Seite des Fotos - meine Minecraft-Romane, die ich ohne Verlagsunterstützung veröffentlicht habe - haben sich insgesamt deutlich besser verkauft als die beiden Verlagsbücher auf der linken Seite, und ich habe auch mehr daran verdient. Warum also sollte ich überhaupt noch mit Verlagen zusammenarbeiten?

 

Ich bin nicht der einzige Autor, der sich diese Frage stellt. Die Bestsellerlisten bei E-Books werden inzwischen von Selfpublishern dominiert. Immer mehr erfolgreiche Autoren verzichten entweder ganz auf Verlage oder arbeiten nebenher an unabhängigen Projekten. Die Antwort ist daher für die etablierte Buchbranche ernüchternd: Als Autor braucht man heute keinen Verlag mehr.

 

Aber das heißt nicht, dass ich als Autor nicht weiterhin mit Verlagen zusammenarbeiten möchte - im Gegenteil. Schreiben ist ohnehin schon eine einsame Tätigkeit. Wenn man nun auch noch sämtliche Verlagsaufgaben selbst übernimmt, wird es noch einsamer. Ich habe die Zusammenarbeit mit den Verlagen, den Lektoren, Grafikern, PR-Experten und Vertriebsmitarbeitern, immer sehr genossen. Und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Zusammenarbeit lohnt und das Ergebnis - das Buch - am Ende besser ist, als wenn ich alles allein mache. Rockefeller hat einmal gesagt: "Tue nie etwas selbst, was andere besser für dich tun können." Ein gutes Buch wird nicht von einem Autor allein gemacht - es ist Teamarbeit, und gerade das macht Spaß.

 

Ich bin jedenfalls optimistisch, dass sich diese Teamarbeit auch in Zukunft lohnen wird und das Ganze mehr wert ist als die Summe seiner Teile.

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas (Montag, 17 Februar 2014 20:24)

    Danke für diesen Beitrag, den ich nur unterstützen kann, lieber Karl.
    Ich freue mich sehr auf unser neues, gemeinsames Buch!
    Viele Grüße,
    Dein Dir treuer Lektor